Das neue Hallenbad liegt eingebettet in die naturbelassene Parkanlage „Rieser Sportpark“ mit altem Baumbestand und See. In dieser besonderen Umgebung bietet der Neubau die Möglichkeit, einen qualitätsvollen Standort mit hoher Adressbildung zu entwickeln. Das vorhandene Wegenetz wird beibehalten und auf dem großzügig gestalteten Vorplatz im Norden zusammengeführt. Dieser empfängt als Treffpunkt die Badegäste, Schüler und Sportler und leitet diese in das Eingangsfoyer. Von weitem sichtbar schwebt ein freies Dach über der Landschaft, verzahnt das Innere des Bades mit der Parklandschaft und öffnet sich nach Süden. Schon im Foyer liegt der Blick für Besucher auf die Badehalle und die Außenbereiche bis hin zum See frei. Das Bad ist als offenes Haus konzipiert und dabei funktional, klar und wirtschaftlich gegliedert. Im Foyer dient die Empfangstheke gleichzeitig als Ausgabe für den Bistro- und Aufenthaltsbereich. Direkt angegliedert sind die Funktionsräume wie die Verwaltung, öffentliche WCs und die Küche mit Nebenräumen. Eine freie Treppe führt hinab zu den Umkleidebereichen und Sammelumkleiden für Schüler/innen. Über die Sanitärspange gelangt man in die lichtdurchflutete Badehalle, direkt zum 25m Schwimmerbecken und zum Kursbecken. Die raumhohe Glasfassade öffnet sich nach Süden zur Liegewiese. Der Kinderbereich ist geschützt unter der Galerie und erhält eine atmosphärische, kindergerechte Ausstattung. Davor liegt die kleine Breitrutsche. In diesem Bereich kann im Osten optional eine Rutschenanlage für Jugendliche angebaut werden; im Westen als weiterer Bauabschnitt ein Saunabereich.

Landschaftsgestaltung
Über den großzügigen Vorplatz werden die Besucher barrierefrei zum Haupteingang geführt. Ein spannungsvoller und zugleich gut überschaubarer Freiraum bildet den Auftakt, der das Gebäude selbstbewusst inszeniert. Über den künftigen Vorplatz erfolgt die Anbindung an die bestehenden Wegestrukturen in Ost-West-Richtung und die erweiterte Stellplatzgruppe nordöstlich der Sporthalle. Von der Zufahrt Krankenhausstraße bis zum Haupteingang erstreckt sich ein „Teppich“ aus homogenem Belag bis an das Foyer, die radialen Formen mit Vegetations- und Sitzinseln bilden das Entrée und einen Treffpunkt im Außenraum. Entlang der nördlichen Platzkante entsteht eine angemessene Anzahl an Stellplätzen für Fahrräder und die erforderlichen barrierefreien Pkw-Stellplätze in Eingangsnähe. Im nord-westlichen Bereich bildet der Vorplatz einen fließenden Übergang zu Gastro-Anlieferzone. Entlang der bestehenden Sporthalle erfolgt ungestört die Zufahrt zum Werk- und Anlieferhof im UG-Bereich an der Ostseite. Vorplatz, Saunaterrasse und die Einfassung des Außenbeckens nehmen die Formsprache der Kubatur auf und werden so zur freiräumlichen Erweiterung des Hallenbads.

Im Untergeschoss erstreckt sich Richtung Süden eine qualitätsvolle und facettenreiche Außenraumgestaltung. Die Sauna und die Bad-Außenanlagen werden von einem Vegetationssaum und einem lichten Hain zur Umgebung abgeschirmt um Sicht- und Lärmschutz zu gewährleisten. Dabei wird das prägende Bild der wertvollen Bestandsbäume durch gezielte Ergänzungen sensibel in die Neugestaltung integriert. Sauna und Badbereich werden durch Vegetation und Sichtschutz räumlich voneinander separiert und bilden, der Nutzung entsprechend, unterschiedliche Raumthemen aus. Der Saunagarten erzeugt durch die Proportionen und den Bewuchs einen schützenden Charakter, der Wandelgang zwischen Terrasse und Außensauna ermöglicht Kontemplation bei ruhiger Bewegung. Auf dem Dach der Außensauna entsteht eine Liegegalerie mit visuellem Bezug zum angrenzenden Gewässer. Die Badelandschaft bietet ein großzügiges Angebot zur Freien Aneignung und zur Aktivität, südlich der Liegewiese werden die Freianlagen durch ein Beach-Sportfeld ergänzt, wodurch neue Nutzungen und Qualitäten integriert werden. Das Außenbecken wird von einer Großzügigen Badeplatte für Sonnenschirme und Liegen eingefasst. Durch eine entsprechende Geländemodellierung wird eine fließende Landschaft mit leichtem Gefälle Richtung Süden ermöglicht.

Die freie Form des Gebäudes entspricht dem Thema Natur, Freizeit, Baden und lässt unter Einbeziehung gestalterischer, ökologischer und ökonomischer Belange einen Badestandort mit vielfältigen Nutzungsangeboten und eigenständiger Identität für die Bewohner Nördlingens entstehen.