Die Arbeitsgemeinschaft hat sich bei der Planung bewusst für einen Neubau entschieden. Dadurch können die funktionalen Anforderungen optimal erfüllt und gleichzeitig ein nachhaltiges sowie gestalterisch hochwertiges Gebäude realisiert werden. Das Jugendzentrum ist als offenes Haus für Kinder, Jugendliche und alle Besucher konzipiert und empfängt diese mit einer einladenden Atmosphäre.
Architektur + Raumaufteilung
Das Jugendzentrum gliedert sich architektonisch und funktional in drei Bereiche. Ein zentrales Foyer, einen Veranstaltungsbereich und die Funktionsräume. Das Foyer ist ein großzügig gestalteter, lichtdurchfluteter Raum, der vom Haupteingang bis zum Garten reicht und als zentrale Erschließungs- und Kommunikationszone dient. Hier gibt es Bereiche zum Verweilen und für Aktivitäten mit Blick ins Grüne. Der Veranstaltungsbereich schließt im Süden an das Foyer an. Dieser flexibel gestaltbare Gebäudeabschnitt umfasst einen Saal, ein Café, eine Küche sowie Nebenräume. Verschiebbare Trennwände ermöglichen eine Nutzung als eigenständige Bereiche oder als Einheit für größere Veranstaltungen. Überdachte Terrassen und ein Zugang zum Garten erweitern den Raum ins Freie. Die Funktionsräume bilden den dritten Bereich. Hier befinden sich verschiedene spezialisierte Räume wie Fahrrad-, Holz- und Töpferwerkstätten im Erdgeschoss sowie Musik- und Multifunktionsräume im Obergeschoss. Über Fluchtbalkone im Obergeschoss besteht im Sommer zusätzlicher Aufenthaltsraum im Freien.
Gestaltung + Materialität
Die Tragkonstruktion erfolgt in Holz-Hybridbauweise. Eine vorgehängte grüne Fassade sorgt im Erdgeschoss für einen Bezug zur Natur und schafft zugleich einen Sichtschutz zum Magistratsweg. Die Fassade zur Straße hin ist weitgehend geschlossen, während die zum Garten gerichtete Seite großzügige Glasflächen bietet. Hoch wärmegedämmte Holz-Aluminiumfenster mit Öffnungsflügeln zur natürlichen Belüftung unterstreichen den nachhaltigen Ansatz. Der umlaufende Fluchtbalkon dient als außenliegender Sonnenschutz und die begrünte Netzstruktur fungiert als Einbruchschutz. Im Inneren prägen naturbelassene, robuste Materialien den Raum. Ein geschliffener Estrichboden mit Fußbodenheizung kontrastiert mit den sichtbaren Holzdecken und mobilen Holzmöbeln. Für die Sanitärbereiche sind keramische Beläge vorgesehen. Optional könnte Lehmputz an den Innenwänden für ein angenehmes Raumklima sorgen. Ein dezentes Farbkonzept erleichtert die Orientierung und unterstreicht das ruhige, einladende Ambiente.
Energie- und Nachhaltigkeit
Der Entwurf setzt auf Energieeffizienz und den Einsatz regenerativer Energien. Dachflächen mit Photovoltaikanlagen und Stromspeichertechnik sorgen für eine zeitversetzte Nutzung von Solarenergie. Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe wird das Gebäude heizen und, ergänzend im Winter, auch kühlen. Fußbodenheizung und -kühlung sorgen mit moderaten Vorlauftemperaturen für ein angenehmes Raumklima, ohne den Taupunkt zu unterschreiten. Für die Warmwasserbereitung sind dezentrale Elektro-Durchlauferhitzer vorgesehen, um Bereitschaftsverluste zu vermeiden und die selbsterzeugte Solarenergie zu nutzen. Eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und einem Wirkungsgrad von über 85 % trägt zum hygienischen Luftaustausch bei. Optional kann, je nach geologischen Gegebenheiten, eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe installiert werden, um die Energieeffizienz weiter zu steigern.